Eine relativ spontane Entscheidung. Eigentlich wollte ich, zusammen mit meinem alten Moppedkumpel Bobo, in die Dolomiten fahren. Leider klappte es dann doch nicht, da er keinen Urlaub bekam. Einem bereits lange gehegten Wunsche folgend buchte ich kurzerhand einen der letzten Fährplätze auf der DFDS Fähre von Amsterdam nach Newcastle upon Tyne.
Ich fuhr los, zunächst 700 KM Autobahn von Berlin nach Amsterdam, ohne einen genauen Ablaufplan der Tour gemacht zu haben. Einfach mal gucken wie es da drüben so ist, im sagenumwobenen Land der Scoten und Pikten. Auf der Karte hatte ich mir die Grampian Mountains als meine "Hauptspielwiese" herausgesucht, eine gute Entscheidung. Auf dem empfehlenswerten Campingplatz in Braemar fand ich ein sehr schönes Quartier.
Schöne Touren durch die Grampian Mountains, über herrlich einsame Singletrackroads bis rüber zur Ostküste nach Stonehaven bei Aberdeen. Danach Standortwechsel Richtung Inverness und zum Loch Ness. Der Besuch von Culloden Moor, dem Schauplatz der letzten Schlacht von Bonnie Prince Charlie und seinen Highlandern gegen die Engländer, unauslöschbare Eindrücke.
Genauso unauslöschbar bleibt mir die Tatsache im Gedächtnis, dass ich mir das Rückfahrdatum der Fähre falsch gemerkt habe. Als ich es bemerkte schipperte diese schon auf dem Kanal. Umbuchungen waren nicht möglich, und so blieb mir nur eine Möglichkeit. Aus der Region Aberdeen immer Richtung Süden bis London. Von dort Richtung Dover und mit einer Kanalpendelfähre nach Frankreich. Dann über Belgien bis nach Köln. Dort hatte ich erstmal, nachdem ich ca. 1500 KM im Sattel gesessen hatte, keine Lust mehr auf Motorradfahren und schlüpfte bei meine Eltern für 1 Nacht unter. Am nächsten Tag dann nochmal 600 KM bis in die neue Heimat.